Dinge, die nach der Pandemie besser werden

In der Saison 2019 war ich, wenn überhaupt, ein- oder zweimal auf dem Platz. Es tat mir zwar leid. Aber es gab halt immer wichtigere Dinge: Familie, Arbeit, ein Umzug, usw. Ob und was nun wichtiger ist oder ob und wie es jeder von uns schafft, Ausgewogenheit zwischen den ihm jeweils wichtigen Dingen herzustellen, beurteilt besser jeder individuell. Aktuell sind Golfplätze jedenfalls geschlossen und ich bereue, dass ich kaum Erinnerungen an schöne Golfrunden aus der vergangenen Saison habe, von denen ich zehren kann.

Wenn irgendwann nach April 2020 Golfplätze wieder öffnen, freue ich mich schon sehr darauf, stundenlang an der frischen Luft zu sein. Viel Grün um mich herum. Bewegung und die Herausforderung, diesen kleinen Ball geradeaus in Richtung Fahne zu treiben. Ein paar wenige Menschen dabei. Immer reichlich Abstand zwischen uns. Das war auch in der Vergangenheit schon so. Schließlich möchte niemand versehentlich vom Schläger des anderen getroffen werden. Jetzt entspricht das auch unseren Corona-Abstandsregeln.

Auf der Runde laden meine Mitspieler und ich ihre Akkus auf. Also nicht die Akkus vom Smartphone, wir selbst tanken Energie. Wir reden über die aktuellen Projekte und kommen auf frische Ideen. Wir Netzwerken, aber so ganz persönlich, nicht nur in Social Media. Wir erzählen von geplanten und geplatzten Urlauben, welche Autos uns gefallen und wie es gerade insgesamt so läuft. Und manchmal schweigen wir ganz lange. Unterbrochen wird die Ruhe ab und zu von einem „NEEEIIIINNN!“, wenn ich mal wieder einen Ball mit meinem Driver komplett nach rechts verziehe. Gefolgt von einem „FOOOORE“ meiner Flightpartner, welche geistesgegenwärtig die Menschen auf der übernächsten Bahn vor meinem Ball warnen. Dann ein „provisorischer“ Ball hinterher. Warten. „Mit dem zweiten kann‘s jeder.“ Zustimmendes Nicken im Flight. Wieder Stille.

Glücklich und voll neuem Tatendrang kommen wir Stunden später jeder in seinem Office oder daheim an, checken die Mails, Börsenkurse, Kühlschränke, schalten eine Waschmaschine ein, bereiten uns auf die Zuhause eintreffenden Kinder vor, die auch mit neuen Erlebnissen ankommen werden. Und wir freuen uns auf die nächste Runde.

Wer auf die Botschaft wartet, wie sein (oder mein) Golfspiel durch das Lesen dieses Textes besser wird, den muss ich enttäuschen. Ich weiß, dass ich für ein besseres Spiel viel üben muss. Und dass müssen alle. Wer in diesem vorfreudigen Artikel etwas über Digitalisierung erwartet hat, der ist vermutlich kein Golfer. Alle Clubs die ich kenne sind seit Jahren online und vernetzt. Startzeiten können per App und im Netz gebucht werden. Mit den freundlichen Menschen im Sekretariat kann man telefonieren und mailen. Auf dem Platz tragen Menschen ihre GPS-Geräte, Wearables und sonstige Gadgets bei sich. Turniere werden online organisiert, gebucht, bezahlt und ausgewertet. All dies kann man nutzen, muss man aber nicht immerzu. Mehr Digitalisierung braucht es in diesem Sport erstmal nicht. Der Rest ist Bewegung, Kommunikation, Spaß, Erholung. Für die anderen wichtigen Dinge: Familie, Freunde, Kollegen, die Urlaube, schöne Autos… Und natürlich Digitalisierung. 🙂 Mit unseren Kunden, Arbeit- und Auftraggebern. Mit motivierten Teams vor den coolsten Scrum- und Kanban-Boards.

Was auch immer es braucht, um die Zukunft zu gestalten: wir versprechen, dass wir bereit sind, uns einzubringen. Mit hochgekrempelten Ärmeln, mit Erfahrung und mit dem Mut, Dinge einfach zu machen. Und die Energie dafür tanken wir auf dem Golfplatz.

Viel Erfolg uns allen dabei. Freuen wir uns gemeinsam auf das, was nach der Pandemie kommt.

Teilen erlaubt, kurzer Hinweis auf agile-masters.de und/oder online-banker.de freut uns.

Kommentare, Likes und liebenswerte Hassbotschaften sowie Input für weitere Dinge, auf die wir uns bald freuen möchten, gerne direkt an Mario Kraus und Mandy Müller.